Bad Wildbad im Schwarzwald

„Als die Krankenkassen noch im großen Stil Kuren bezahlt haben, waren es bis zu 1 Million Übernachtungen pro Jahr.“ Doch mit der Gesundheitsreform in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts änderte sich das gravierend. Wie viele Kurorte, musste sich auch Bad Wildbad neu erfinden, was anfangs nicht leicht war. Doch dank des Engagements und der vielen kreativen Ideen von Bürgermeister Klaus Mack und Tourismusdirektor Stephan Köhl ist man seit einigen Jahren sehr erfolgreich, was die Vermarktung von Bad Wildbad als attraktives touristisches Ziel betrifft.

Die Rahmenbedingungen sind nach wie vor gut: Die gesundheitliche Wirkung der Thermalquellen besonders für die Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates ist seit Jahrhunderten bewiesen. Den Gästen stehen zwei Thermalbäder zur Verfügung, das „Palais Thermal“, ein Badetempel im orientalischen Stil, und die „Vital Therme“, in der sich alles um Wellness, Fitness und Bewegung dreht.                    

Outdoor-Erlebnis
Außerdem haben es die Verantwortlichen geschafft, auch ein jüngeres Publikum, das ein aktives Freizeiterlebnis sucht, für den traditionsreichen Ort im Nordschwarzwald zu begeistern. Wer sich gerne outdoor bewegt, freut sich über das weit verzweigte Netz an Wander- und Radwegen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bis hin zu anspruchsvollen Downhillstrecken. Hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten.

Direkt oberhalb vom Ortskern Bad Wildbad liegt das „Wanderparadies Sommerberg“. Wem der Aufstieg (ca. 300 Höhenmeter) zu Fuß zu anstrengend ist, fährt bequem mit der Standseilbahn. Diese wurde bereits vor über 100 Jahren gebaut und im Jahr 2011 komplett modernisiert. Oben angekommen, freut man sich unter anderem über den Baumwipfelpfad. Doch nicht nur das: Am Ende dieses Weges über die Wipfel der Bäume befindet sich ein 40 Meter hoher, leicht begehbarer Aussichtsturm, der traumhafte Panoramablicke auf den Schwarzwald ermöglicht. 

Speziell für die kleinen Gäste gibt es den etwa 3 Kilometer langen Märchen-Wanderweg, auf dem an 10 Audio- und Infostationen das Schwarzwaldmärchen „Das kalte Herz“ erlebbar ist. 

Ganz neu und Mitte Juli 2018 eröffnet, ist die „Wild Line“. Es handelt sich um eine 1,20 breite und 380 Meter lange Hängeseilbrücke. Von ihren Enden zur Mitte hin steigt die Brücke leicht an, so dass man beim Betreten der Brücke das Ende noch nicht sieht. In der Brückenmitte ist man übrigens etwa 60 Meter über dem Grund und wird mit einem besonderen Naturerlebnis und Freiheitsgefühl belohnt. Das Gehen über die Brücke ist völlig ungefährlich.

Kurpark
Der Kurpark in Bad Wildbad wurde bereits 1699 angelegt und seitdem immer wieder erweitert. Die Blumenbeete, der alte Baumbestand und die Grasflächen erstrecken sich über eine Länge von etwa 1,5 Kilometer entlang der Enz, eines Nebenflusses des Neckars, und laden zum Bummeln, Spaziergehen und Relaxen ein.   

Kultur
Bereits zum 30. Mal fand im Sommer 2018 das Rossini Festival statt. Neben Konzert- und Opernaufführungen in den historischen Sälen in der Ortsmitte, wie dem Forum König-Karls-Bad, der Trinkhalle und dem Kurtheater gab es auch zwei Baumwipfelkonzerte. Die Zuhörer saßen auf der Spirale des Baumwipfelturms und lauschten den Musikern auf der Plattform in der Mitte des Turms. Gerade an einem lauen Sommerabend ist das ein ganz besonderes Kultur-Erlebnis, das auch eine weiter entfernte Anreise wert ist.         ge

INFO: Bad Wildbad liegt ca. 30 km südlich von Pforzheim und ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar (S-Bahn Linie S6 von Pforzheim nach Bad Wildbad). www.bad-wildbad.de

Fotos:  Touristik Bad Wildbad GmbH, Markus Maisenbacher, Hermann Genth