Unterwegs im e-Golf

Am 23. Januar 2020 war es dann so weit, wir werden am frühen Nachmittag in der Gläsernen Manufaktur in Dresden zur Fahrzeugübergabe erwartet. Ein befreundetes Ehepaar hatte angeboten, uns nach Dresden zu begleiten. Ulrich Bender selbst Automobilverkäufer, wollte auch einmal erleben, was seine Kunden erwartet, wenn sie eine Erlebnisabholung in VW-Werk buchen. Im Fünf-Sterne-Hotel Vienna House QF in Dresden am Neumarkt angekommen, haben wir ausreichend Zeit einzuchecken und die Zimmer zu beziehen, bevor wir vom Shuttle Service der Gläsernen Manufaktur abgeholt werden.

Mitten in der Stadt, am Rande des Großen Gartens gelegen, beeindruckt die Architektur des Gebäudes. Die Außenanlagen und die exponierte Lage tun ihr übriges. Man würde hinter dieser Fassade vieles vermuten, aber nicht zwingend eine Produktionsstätte für Automobile. Bei der Werksführung erfahren wir auch, dass in den Jahren 2002 bis 2005, als die Semperoper durch Hochwasserschaden nicht bespielbar war, hier Opern- und Konzertaufführungen stattgefunden haben.

Nachdem wir bei einer Werksführung die Entstehung eines e-Golf live erleben durften, steigt die Spannung auf das eigene Auto umso mehr. Produktexpertin Petra Fischer begleitet uns in einen besonderen Raum,  wo die Übergabe mit viel Show inszeniert wird. Ein wirklich beeindruckendes Erlebnis! Nach einer ausführlichen Erklärung des Fahrzeugs  durch Frau Fischer ist noch Zeit für ein Abendessen im Kundenrestaurant.

Für den nächsten Tag haben wir eine Besichtigung der Dresdner Altstadt geplant, was sich durch die zentrale Lage unseres Hotels anbietet.  Am Nachmittag steht ein Besuch von Schloss Pillnitz auf dem Programm und anschließend eine Fahrt mit der ältesten Schwebebahn Deutschlands. Unser neuer e-Golf ist hierfür genau das passende Transportmittel, er gleitet souverän über das immer noch reichlich vorhandene Kopfsteinpflaster der Stadt. Zudem ist es sehr amüsant, immer wieder die verwunderten Blicke der Passanten zu beobachten, wenn man lautlos an ihnen vorbeigleitet.

Am darauffolgenden Tag steht die Heimreise an und wir sind sehr gespannt, was uns erwartet. Wir dürfen unseren Wagen an der Ladestation der Gläsernen Manufaktur kostenlos vollladen, bevor es losgeht. Schon zu Hause haben wir uns erkundigt, welche Ladestationen auf unserem Heimweg verfügbar sind. Trotzdem ist es unerlässlich, ein Smartphone mit Internetanschluss zur Hand zu haben, nur so kann man die technischen Möglichkeiten, die einem der e-Golf bietet, optimal nutzen.

Das schöne Wetter und die reizvolle Landschaft haben uns dazu bewogen, den ersten Teil unserer Heimreise auf Landstraßen zu absolvieren. Da die Kapazität der Batterie bei niedrigen Außentemperaturen geringer ist, empfiehlt es sich den Eco-Modus zu aktivieren. Dieser begrenzt die Höchstgeschwindigkeit auf 115 Km/h und erhöht damit die Reichweite signifikant. Hinzu kommt, dass die Batterie eines e-Fahrzeuges erst nach mehreren Ladevorgängen ihre volle Leistungsfähigkeit  erreicht. Schnell erkennen wir, wie wohltuend entspannt die Fortbewegung in einem  e-Mobil ist.  Kein Motorgeräusch, nur ein leises Abrollgeräusch der Winterräder dringt an unser Ohr. Ein völlig neues Fahrgefühl.

In Plauen legen wir unseren ersten Zwischenstopp ein. Wir haben uns für eine 50 kW Ladesäule des Betreibers e-on entschieden. Über den Play Store schnell die e-on Drive-App heruntergeladen, Kreditkartennummer eingegeben und verifiziert, und schon startet der Ladevorgang. Nach einer Ladedauer von 50 Minuten ist der Akku wieder voll und zeigt eine Reichweite von 226 Km an. Bei einer Tasse Kaffee und einer angeregten Unterhaltung  ist die Zeit wie im Flug vergangen.

Für die restlichen Kilometer wollen wir die Autobahn nutzen. Wir aktivieren sämtliche Assistenzsysteme, die der Wagen zu bieten hat, die automatische Geschwindigkeitsregelanlage übernimmt die meiste Arbeit, dem Fahrer obliegt es lediglich, die Spur zu halten. Geschmeidig  gleiten wir über die Autobahn und genießen die völlig stressfreie Art der Fortbewegung. Der Fahrzeuglenker bleibt selbstverständlich allein verantwortlich, muss die Technik überwachen und jederzeit in der Lage sein einzugreifen, wenn es erforderlich ist.

Auf den 550 Km von Dresden bis Laupheim haben wir drei Ladestopps eingelegt, der Wagen hatte einen Verbrauch von 15,6 kW auf 100 Km. Am Tag darauf  hat meine Frau bei einer Überlandfahrt von Laupheim nach Eberhardzell bereits einen Durchschnittsverbrauch von 14,5 kW auf 100 Km erzielt. Wir sind sicher, dass der Verbrauch bei wärmeren Temperaturen deutlich niedriger sein wird.

Die Firma Elektro Braun aus Mietingen hat uns inzwischen eine Starkstromleitung in die Garage gelegt und daran eine Wallbox von VW angeschlossen. Bequem können wir nun unseren e-Golf in 4,5 Stunden zum Tarif unseres Hausanschlusses laden. Es ist ein beruhigendes Gefühl, morgens immer einen vollgeladenen Wagen in der Garage zu haben. Die Befürchtung, mit einem e-Auto in unserem Bewegungsradius eingeschränkt zu sein, haben wir nicht.

Unser erstes Fazit fällt positiv aus. Der Wagen hat bisher zu 100% das gehalten, was wir uns von ihm versprochen haben. Meine Frau und ich sind uns darüber einig, dass man bereit sein sollte, seine Nutzungsgewohnheiten zu ändern. Wer allerdings nicht bereit ist, sich den technischen Zwängen, die ein e-Fahrzeug mit sich bringt, zu unterwerfen, der sollte lieber die Finger davon lassen. Er wird auf Dauer nicht glücklich damit. Aber für all Diejenigen, deren Nutzungsprofil sich mit den technischen Möglichkeiten eines e-Fahrzeuges deckt, tut sich eine neue Mobilitätswelt auf. Es war noch nie so günstig wie heute, den Schritt hin zur Elektromobilität zu tun.

Text und Fotos: Richard Smodej

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