Naturkosmetik: Beautypower aus Aloe Vera, Beeren und Co.

Eine Pflanze, die monatelang ohne Wasser überleben und Verletzungen selbst reparieren kann – die muss etwas Besonders sein! Sumerer und Ägypter erkannten dies bereits vor 5000 Jahren und nutzten die Aloe Vera zur Heilung und Pflege. Nofretete und Cleopatra sollen sie geschätzt haben, Aloe galt gar als ein Symbol der Unsterblichkeit. Die Echte Aloe, auch Wüstenlilie genannt, stammt ursprünglich von der arabischen Halbinsel. Wer in der Wüste überleben will, muss in der Lage sein, Feuchtigkeit und Nährstoffe hochkonzentriert zu speichern. Die wohltuenden Eigenschaften der Pflanze beruhen auf dem Zusammenspiel von über 300 Wirkstoffen wie Vitaminen, Mineralien, sekundären Pflanzenstoffen, Radikalfängern, Enzymen, Aminosäuren, Lipiden. Daneben seltene Mono- und Polysaccharide, welche die Fähigkeit haben, Wasser an sich zu binden.

Kein Wunder, die Aloe Vera gilt als Feuchtigkeits-Booster erster Güte. Sie lindert Juckreiz, Trockenheit und Spannungsgefühle. Da das Gel schnell einzieht, ist der Effekt sofort spürbar. Die Inhaltsstoffe wirken zudem entzündungshemmend, können bei der Regeneration von UV-Schäden helfen und Verbrennungen wie Sonnenbrand lindern. Schließlich muss die Pflanze massiver Sonnenstrahlung trotzen. Daher ist Aloe Vera nicht nur in vielen Après Sun-Produkten enthalten. Auch für den Herbst ist sie ein idealer Begleiter. Regelmäßig aufgetragen, hilft sie dabei, die Sommerbräune zu verlängern. Kombiniert mit Hyaluronsäure oder Algenextrakten, ist Aloe im Bereich der Gesichtspflege ein zuverlässiger Anti-Aging-Helfer, der Trockenheitsfältchen mindert.

Natur schlägt Kortison
In einer Untersuchung der Universität Freiburg wirkte Echte Aloe besser gegen die Entzündungen eines Sonnenbrandes als vergleichbare Cortisonpräparate – ohne deren Nebenwirkungen. Ein Forscherteam vom Malmö Universität Hospital bescheinigte ähnliche Resultate bei der Behandlung von Psoriasis. Ob Schuppenflechte oder Wundbehandlung, Aloe Vera kann sogar bestimmte Keime abtöten. Unsterblich mag die Aloe Vera zwar nicht machen, ein Jungbrunnen ist sie aber allemal.

Das Beste: Die Aloe Vera ist für alle Hauttypen geeignet, denn sowohl unreine als auch reife Haut benötigt Feuchtigkeit. Sie bildet eine hervorragende Basis für weitere Cremes und Seren sowie als Make-up-Grundlage. Zudem ist Aloe Vera selbst bei sensibler, zu Irritationen neigender Haut gut verträglich.

Tipp: Wussten Sie, dass unsere Haut nicht nur im Laufe der Jahre, sondern auch im Laufe eines Tages altert? Stress sowie trockene Luft am Arbeitsplatz lassen die Haut ermüden. Aloe Vera Sprays sind ein idealer Frischekick „to go“. Verfeinert mit Extrakten wie Wassermelone oder Gurke revitalisieren sie den Teint und können sogar über das Make-up gesprüht werden.

Vorsicht: Verbrauchertäuschung!
Im Jahr 2017 untersuchte die Verbraucherzentrale Hamburg 21 Aloe Vera Produkte. Konventionelle Produkte erwiesen sich meist als Mogelpackung. Zwei Produkte enthielten lediglich ein Prozent Aloe Vera. Bei Naturkosmetik-Produkten lag der Aloe Vera Anteil erfreulich hoch: zwischen 50 und satten 97 Prozent! Weiteres Plus: Bei Naturkosmetik wird das Pflanzengel direkt weiterverarbeitet und nicht zu Konzentraten gegriffen. Die komplex vernetzen Wirkstoffe können ihre Eigenschaften in natürlich vorliegender Form am besten entfalten. Deshalb: Studieren Sie die Inhaltsliste der Verpackung. An erster Stelle sollte Aloe Vera stehen, dann ist deren Anteil im Produkt am höchsten.

Trend: Beeren-Beauty und OPC
Beeren enthalten jede Menge Antioxidantien wie Carotinoide, Polyphenole, Flavonoide und Anthocyane. Übersetzt bedeutet dies: Zellschutz pur! In Beeren ist diese Konzentration besonders hoch, weil sie im Gegensatz zu Äpfeln oder Bananen keine Schale haben. Somit müssen sie sich „innerlich gestärkt“ zur Wehr setzen. Außerdem bewirken die enthaltenen Fruchtsäuren einen leichten Peelingeffekt, was die Haut sowohl reiner, als auch glatter wirken lässt. Neben heimischen Arten rund um Blaubeeren oder Sanddorn sind Exoten wie Schisandra, Acai- und Aroniabeeren auf dem Vormarsch. Außerdem im Kommen: OPC. Dieses hochaktive Antioxidans dient dem Aufbau von Kollagen. Es wird aus gemahlenen Traubenkernen gewonnen. Bislang als Nahrungsergänzungsmittel geschätzt, hat es den Sprung vom Teller in die Tube geschafft.

Trend: Anti-Pollution Pflege
Auf den diesjährigen Beautymessen ein Renner: Anti-Pollution Pflege ist speziell auf die Bedürfnisse des Stadtlebens angepasst. Sie befreit die Haut von Feinstaub, Ruß und sonstigen Umweltbelastungen. In Schritt eins arbeiten viele Produkte mit Aktivkohle. Die tiefschwarze Masse soll als Maske aufgetragen eine porentiefe Reinigung von kleinsten Schmutz- und Staubpartikeln bewirken. In Schritt zwei wird die Hautbarriere gestärkt, Schritt drei dient der langfristigen Regeneration. Dafür kommen viele kostbare Naturschätze zum Einsatz: Grüner Tee, Algenextrakte, Beeren plus Kräuter und Pflanzen wie die Passionsblume.

Gute Gründe für Naturkosmetik
Konventionelle Produkte basieren auf Erdöl, enthalten zudem Konservierungsstoffe wie Parabene, Silikone und weitere gesundheitlich bedenkliche Stoffe. Diese stehen im Verdacht, in den Hormonhaushalt einzugreifen, Unfruchtbarkeit, Allergien und Krankheiten bis hin zu Krebs zu fördern. Naturkosmetik verzichtet auf all diese Bestandteile. Achten Sie auf Qualitätssiegel, zum Beispiel BDIH, ECOCERT oder das Bio-Zeichen. Diese stellen gleichzeitig sicher, dass keine grausamen Tierversuche für das Produkt durchgeführt wurden.

Vom Trend zum Politikum
Kosmetik ist zu einem Politikum geworden. Daran sind vor allem die Mikroplastikteilchen schuld, die in vielen konventionellen Kosmetikprodukten stecken. Sie gelangen in die Gewässer und Meere, reichern sich dort auf Jahrhunderte an. Mikroplastik verbirgt sich hinter Fachbegriffen wie Acrylate Copolyme oder

Polyethylene glycol, was für den Endverbraucher nicht leicht zu durchschauen ist. Greenpeace und BUND haben eine Negativliste der Stoffe erstellt. Die Smartphone-App „Codecheck“, basierend auf BUND Empfehlungen, zeigt beim Scannen des Barcodes an, ob Mikroplastik oder bedenkliche Inhaltsstoffe im Produkt enthalten sind.

Hawaii erließ kürzlich ein Gesetz, das Sonnencremes mit chemischen Lichtschutzfiltern verbietet. Ab 2021 dürfen Sie hier keinen UV-Schutz mit Inhaltsstoffen wie Octinoxat und Oxybenzon verwenden. Diese führen nachweislich zum Absterben von Korallenriffen und Meeresflora. Mexiko zieht bereits nach, etliche weitere Staaten könnten folgen. Die Lösung liegt in mineralischen Lichtschutzfaktoren, wie in der Naturkosmetik üblich. Auch bringt der Inselstaat bereits eigene, umweltverträgliche Sonnencremes, basierend auf Kokosöl und Macadamia, heraus.

Ob für die eigene Gesundheit, zum Wohle von Tier und Umwelt oder einfach, um sich einen wohltuenden Pflegegenuss zu gönnen – an Naturkosmetik führt in Zukunft kein Weg mehr vorbei!   dwi

Fotos: Fotolia.de (Monstar Studio, Subbotina Anna, kazmulka, PhotoSG)

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