Sonderausstellung in der Städtischen Galerie im Fruchtkasten des Klosters Ochsenhausen
James Rizzi war ein echter New Yorker. Der Maler, Grafiker und Bildhauer wurde 1950 im Stadtteil Brooklyn geboren und blieb der pulsierenden Weltmetropole treu. Dies ist seinen Bildern deutlich anzumerken. Es wuselt zu Lande und in der Luft. Überall tummeln sich fröhliche Menschen, bunte Vögel, lachende Himmelskörper. Rizzis Werk ist eine einzige Liebeserklärung an New York.
Auch erschließt sich die Intension seines Schaffens augenblicklich. Die „Was will mir der Künstler damit sagen?“-Frage stellt sich nicht. Rizzi wollte die Menschen berühren, sie zum Lachen bringen, Optimismus ausstrahlen. Sprich: Jenseits aller kunsthistorischen Interpretationen schlichtweg eine Freude bereiten. „The best art is a good heart,“ so sein Motto.
„Sunny funny feeling“
Fast schon kindlich-naiv wirken die Bilder des italienischstämmigen US-Amerikaners. Nicht nur auf Gemälden schuf der legitime Nachfolger von Pop Art-Größen wie Andy Warhol und Keith Haring seine eigene Zauberwelt. Möbel, Holzspielzeug, Briefmarken, Porzellan, Häuser, Flugzeuge, Autos… überall hinterließ Rizzi seine markanten Spuren.
Berühmt machte ihn zudem die Technik seiner 3D-Papierarbeiten. Das Duplikat des Bildes fungierte als Hintergrundleinwand, die Elemente des Vordergrundes wurden ausgeschnitten und mittels Werkstoffe wie Schaumstoff auf eine zweite Bildebene gehoben, deren Schatten eine Dreidimensionalität erzeugten. Gewitzt sind Rizzis Neuinterpretation von berühmten Werken wie der Mona Lisa oder van Goghs Sternennacht – hier fliegen Ufos durch den Himmel!
Anlässlich des 20-jährigen Mauerfall-Jubiläums durfte er drei Originalstücke der Berliner Mauer künstlerisch gestalten. Zu Ochsenhausen gibt es eine ganz eigene Verbindung: Im Jahr 1997 gestaltete Rizzi für die Firma Liebherr einen Kühlschrank, dessen Türen in der Ausstellung zu bewundern sind. Am 5. Oktober wäre James Rizzi 71 Jahre alt geworden. Die Sonderausstellung in der Städtischen Galerie im Fruchtkasten des Klosters Ochsenhausen gewährt einen Blick in die kunterbunte Zauberwelt des Ausnahmekünstlers. So wird der Titel seines Werkes „That funny sunny feeling“ zum Programm. Ein locker-leichtes Lebensgefühl begleitet Besucher nach dem Verlassen der Ausstellung. dwi
Fotos: © Art Licensing International GmbH