Wassersport auf der Donau

Diese Rahmenbedingungen und die Nähe zur Natur sind für die Mitglieder der Wassersportvereine entlang der Donau wesentliche Gründe für die Leidenschaft zu ihrem Sport. Zumindest im Breitensport.

Den bietet auch der Ulmer Ruderclub. Und das seit der Gründung 1887. Der Standort Ulm ist zwar einer von drei Bundesstützpunkten, aber die Grenzen zwischen Breiten- und Leistungssport sind teilweise fließend und nach beiden Seiten offen. Freizeitruderer sind im Ruderclub herzlich willkommen und können die gesamte Infrastruktur des Vereins nutzen. Das ist vor allem die Auswahl verschiedener Boote – kein Anfänger benötigt eine aufwändige Ausrüstung. Trainiert wird an mehreren Terminen in Viererbooten mit einer erfahrenen Trainerin. Das Einstiegsalter liegt, je nach körperlichen Voraussetzungen, bei rund acht Jahren, eine Altersgrenze gibt es nicht. Immerhin hält rudern fit und so mancher Seniorenachter ist noch mindestens einmal in der Woche auf der Donau unterwegs. Die Leistungssportler im Verein – darunter Olympiateilnehmer und -gewinner, sind Sportler mit Vorbildcharakter, die auch mal ein Boot mit Freizeitruderern kompetent und konditionell unterstützen.

Grundsätzlich wird zwischen Scull und Riemenrudern unterschieden. Für den Laien daran zu erkennen, ob die Ruderer jeweils ein Skull auf der Backbord- und der Steuerbordseite bewegen, oder ob die Ruderer mit ihren Riemen entweder auf der Steuerbord- oder der Backbordseite arbeiten.

Bei den Kanufahrern stellt sich diese Frage nicht. Ein Doppelpaddel pro Kanute lässt die Fortgeschrittenen mit Tempo durch die Wellen pflügen. In Fahrtrichtung, und nicht wie bei den Ruderern rückwärts. So haben die Kanufahrer alles im Blick und genießen donauabwärts die Kraft der Strömung für entspanntes Vorwärtskommen. Meistens allein, aber es gibt auch 2er Kajaks und 2er oder 3er Kanadier. Der Unterschied liegt in der Form der Boote und ihrer Ausrichtung sowie dem Stechpaddel, mit dem beim Kanadier im Sitzen oder kniend gepaddelt wird.

Wem ein Kanadier nicht sportlich genug ist, der steigt um auf Kajak. Die schnittigen Boote sind prädestiniert für Wildwasser- und Strömungsfahrten. Die Ulmer Paddler sind in dieser Hinsicht ein aktiver Verein, der Jugendliche begeistert und mit Nachwuchs kein Problem hat. Zwischen Paddeln und Kanufahren besteht kein Unterschied, es sind zwei Begriffe für eine Sportart und für die beiden Ulmer Vereine, Ulmer Paddler und die Ulmer Kanufahrer.

Kanufahren ist ideal, um die umgebende Natur zu genießen und die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Wandertouren im In- und Ausland sind neben den beiden Disziplinen Wildwasser und Freestyle die Schwerpunkte bei den Ulmer Paddlern. Eine vorherige Schulung vorausgesetzt, entwickelt jeder Kanute unterschiedliche Vorlieben oder ist in allen Bereichen unterwegs. Mit 30 lizensierten Übungsleitern ist der Verein Ulmer Paddler e.V. im Breitensport und in der Ausbildung hervorragend aufgestellt. Rund 150 bis 200 Einsteigerkurse werden im Verein jährlich absolviert. Die Ulmer Paddler sind Partner vom Universitätssport und auch im Bereich Inklusion engagiert.

Neben den klassischen Wildwasserpaddlern, die in der Strömung unter der Eisenbahnbrücke, in der Slalomstrecke Illerkanal, auf der Blau und im Augsburger Eiskanal unterwegs sind, gehören wenige Seekajakfahrer und viele Wanderkanuten zum Verein. 1925 gegründet, haben die Ulmer Paddler eine lange Tradition und inzwischen 500 Mitglieder. Daneben, genauer am Kiesbänkle, gibt es den Verein Ulmer Kanufahrer e.V., der zusätzlich Drachenbootfahren und SUP anbietet. Sind bei schönem Wetter Kanufahrer und Drachenboote unterwegs, dazu die Ruderer und die Stand-up-Paddler, die Solarfähre, der Ulmer Spatz und die trainierenden Triathleten, ist auf der Donau ziemlich viel los. Das bedeutet Bereitschaftseinsatz für die DLRG, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft. Von Mitte Mai bis 15. September ist die Wache an der Donau an den Wochenenden besetzt.

An allen anderen Tagen gibt es eine Rufbereitschaft, die über einen Melder rund um die Uhr erreichbar ist. 15 bis 20 sehr unterschiedliche Einsätze im Stadtgebiet Ulm und im Alb-Donau-Kreis sind es durchschnittlich pro Jahr, für die ganzjährig und regelmäßig trainiert werden muss. Donauspezifisch in der DLRG Ortsgruppe Ulm sind die Strömungsretter. Außerdem im Team der 120 aktiven Mitglieder: Taucher, Rettungsschwimmer, Bootsführer und weitere, ebenfalls Ehrenamtliche, die beim Schulschwimmprojekt der Stadt Ulm unterrichten, Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene anbieten und bei Hochbetrieb die Schwimmmeister im Donaubad unterstützen. Mit einem Großboot und zwei Schlauchbooten, sowie vier Einsatzfahrzeugen ist die DLRG für den Donau-
abschnitt von der Illerspitze bis zum Böfinger Wehr zuständig.

Zu den jährlichen Großeinsätzen der DLRG gehört zweifellos das Nabada am Schwörmontag. „Dann sind unsere Strömungsretter auf den Grundpfosten der Eisenbahnbrücke postiert und wir sind mit 14 Booten, 120 Rettungsschwimmern und Notarztbesatzung im Einsatz. Das geht nur mit der Unterstützung anderer Ortsgruppen aus ganz Baden-Württemberg“, fasst Klaus Kopp, Vorstand der Ortsgruppe Ulm, die Herausforderungen dieses ganz besonderen Wasserumzugs auf der Donau zusammen. Aber auch bei anderen Veranstaltungen wie dem Triathlon in Ulm und in Erbach, bei Open Air Konzerten in der Friedrichsau, beim Fischerstechen, als Rettungssanitäter bei Events in der Stadt und in der Region und bei der Erstellung von städtischen Sicherheitskonzepten ist die Kompetenz der DLRG gefragt – seit der Gründung der Ulmer Ortsgruppe 1921. sba 

Fotos: Ulmer Paddler e.V., DLRG Ortsgruppe Ulm, Sigrid Balke, Pexels.com (Lisa Fotios)

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