25 Jahre Wissenschaftsstadt Ulm

Bereits in den 1970er-Jahren wurde die Universität Ulm als Medizinisch-Naturwissenschaftliche Hochschule Ulm gegründet. Rund 7.500 Studenten finden aktuell Platz in der Studieneinrichtung. Neben einer fundierten und technischen Ausbildung erlangen die Studenten auch umfangreiche Sprachkompetenzen. Das praxisorientierte Arbeiten und Lernen in Form von Praktika ermöglicht den Studierenden einen Einblick in das nachfolgende Berufsleben und bietet damit einen guten Einstieg. Die Unternehmen haben die Möglichkeit, zeitgerecht und gleich vor Ort ihr neues Personal zu rekrutieren. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Mit der breiten Aufstellung von medizinischen Lehrgebäuden und der biochemischen Forschungseinrichtung ist die Universität Ulm für die Zukunft bestens aufgestellt. Die technisch-orientierten Berufsfelder deckt die dortige Technische Hochschule ab.

Innovative Unternehmen profitieren vom Netzwerk
Die Nachfrage von Traditionsfirmen und zukunftsorientierten Start-ups am attraktiven Standort Oberer Eselsberg lässt die Forschungslandschaft dort langsam aber kontinuierlich wachsen. Entwicklungs-, Forschungsunternehmen und Dienstleister dieser Sparten, Software-Hersteller und Unternehmen aus den Bereichen Informations-, Bio-, Energietechnologie und natürlich Autoindustrie-Zulieferer kennen die Vorzüge der Schnittstelle zwischen Forschung und Wissenschaft. Primär konzentriert sich die Forschung auf Technologiefelder, die auf dem bereits vorhandenen Potential von Wissenschaft und Wirtschaft der Region aufbauen. Die Themen reichen bislang von der höchstspezialisierten Simulationssoftware für die Elektroindustrie bis hin zu weltweit gefragten Schutzsystemen für Fahrzeuge und Insassen. 

Mittlerweile haben sich auch forschungsorientierte Unternehmen wie das ZSW (Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg), das Helmholtz-Institut mit dem Fokus auf die Entwicklung neuer Batterie- und Akku-Systeme und die WITec GmbH, eines der weltweit führenden Unternehmen für hochauflösende nano-analytische Mikroskopsysteme für wissenschaftliche und industrielle Anwendungsgebiete angesiedelt.

Als reines Bürogebäude steht von Beginn an das Energon zur Verfügung, dass nach den Kriterien des Passivhausstandards geplant und Anfang 2000 gebaut wurde. Es bietet Platz für 420 Arbeitsplätze sowie Schulungsräume für Firmen der Dienstleistungs- und Software-Branche.

Große Vorteile auf allen Ebenen
Durch die starke Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft entsteht eine immense Zeitersparnis zur Realisierung aktueller Forschungs- und Entwicklungsergebnisse. Direkter Kontakt ohne Umwege und ein enges Zusammenspiel gehören zu den wesentlichen Faktoren für die Attraktivität der Wissenschaftsstadt. Industrieunternehmen und die Universität kooperieren miteinander und partizipieren dabei vom gemeinsamen geballten Know-How und Erfahrungsaustausch auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene.

Der direkte Austausch zwischen Wissenschaft und Forschung funktioniert beidseitig. Mögliche auftretende Probleme in der Alltagspraxis können direkt und ohne Umwege an die Forschung weitergeleitet werden und zeitnah in Verfahren, Leistungen oder Produkte umgesetzt werden – eine wichtige Voraussetzung, um die globale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die großflächig angelegte Bereitstellung breitbandiger Netzwerkdienste und zentraler Einrichtungen wie Labors, Bibliotheken, Rechenzentren ist dabei eine wichtige Voraussetzung.

Renommierte Unternehmen füllen den Science Park III
Mit der Erfolgsgeschichte der Wissenschaftsstadt und der dort ansässigen Unternehmen wird es auch in der Zukunft so weitergehen. Nachfragen für die begehrten Flächen im Science Park III liegen bereits vor. Die Begleitung der Ansiedlungen liegt unter anderem bei der PEG, der Projektentwicklungsgesellschaft Ulm mbH, die sich um maßgefertigte Lösungen für forschungsorientierte Unternehmen kümmert.

So plant ein internationales Unternehmen aus dem Bereich Biotech seine Ansiedlung mit Laboren und Büros in Ulm.  Die PEG als Bauherr unterstützt dieses Vorhaben und sorgt bei diesem sowie bei zahlreichen weiteren Bauvorhaben für einen reibungslosen Ablauf.

Der Global Player Bosch-Rexroth sieht den Ulmer Standort als zentrale Anlaufstelle für die Kunden und vergrößert sich wieder.  Das neue Innovationszentrum im Science Park sei die Visitenkarte des Unternehmens, so Rolf Najork, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, in einem Presseinterview.  Das globale Industrieunternehmen entwickelt in dem neuen Kunden- und Innovationszentrum digitale Geschäftsideen, Systemlösungen und Dienstleistungen. Im Fokus stehen Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Elektrifizierung wie zum Beispiel mobile Arbeitsmaschinen. In einer „Fabrik der Zukunft“ werden Produkte anhand digitaler Fertigungsprozesse effizient und hoch flexibel in Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine hergestellt. Kaum waren die Räumlichkeiten bezogen, wurde auch schon das nächste Bauvorhaben für ein weiteres Forschungs- und Entwicklungsgebäude angekündigt.

Die Hausgeräte-Sparte des Technologieunternehmens Liebherr hat bereits im Oktober 2020 ihren Neubau eingeweiht. Neben dem Vertrieb und Service ist auch der Bereich Digitalisierung untergebracht. Vorweg wurde die Vertriebs- und Service GmbH neu gegründet. Das Unternehmen verspricht sich durch die enge Zusammenarbeit des neuen „Digital Hub“ mit dem Vertrieb und Service eine bessere Anpassung an den Markt und die Kundenbedürfnisse. Die Softwareprodukte werden nach dem agilen Prinzip entwickelt. Das hat den Vorteil, dass die einzelnen Teams frühzeitig interagieren und auf Änderungen eingehen können.

Als Premium-Anbieter von Cloud-Sourcing-Produkten ist das IT-Unternehmen Scanplus seit über 20 Jahren erfolgreich tätig und mittlerweile in Ulm ansässig. Das Unternehmen bietet Managed IT-Services für den Mittelstand in Premium-Qualität auf deutlich höherem technischen Niveau und sicherer als jede lokale Installation.

Auch das Ulmer IT-Unternehmen Polygran wird sich als Full-Service-Provider im Bereich IT-Lösungs- und Managed-Services im dritten Bauabschnitt des Science Parks ansiedeln und den Kunden Lösungen für die Verwaltung der Systeme anbieten.

Neueste Technologien für eine sichere Kommunikation und hochpräzise Navigation entwickelt das DLR-Institut (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt). In der Wissenschaftsstadt erforscht das Institut für Quantentechnologie zusammen mit Partnern aus der Industrie spezielle Messinstrumente, die auf quantenmechanischen Effekten basieren und bislang unerreichte Genauigkeit messen sollen. Um die globale Kommunikation langfristig sicherer zu gestalten wird daran gearbeitet, die Quantenkommunikation und -kryptographie per Satellit zu übertragen.

Hier wird Zukunft entwickelt
Für die Stadt Ulm bedeuten die neuen Niederlassungen auch viele hundert neue Arbeitsplätze in zukunftsorientierten Branchen. Die unterschiedlichen Sparten und Produkte haben eines gemeinsam: die hohe Innovationskraft. Nicht umsonst gehört die Region zu den sechs attraktivsten Wirtschaftsräumen in Deutschland.  bm

Fotos: PEG Ulm