Jahresempfang der IHK Ostwürttemberg

Leistungsbereitschaft als Voraussetzung für den Wohlstand

Am 27. Mai trafen sich rund 300 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zum Jahresempfang der IHK Ostwürttemberg. Die Veranstaltung bot nicht nur einen Rückblick auf die Erfolge der Region, sondern auch einen klaren Blick auf die Herausforderungen, die vor uns liegen. Unter dem Motto „Handeln statt Jammern“ wurde deutlich, dass Deutschland den Anschluss im globalen Wettbewerb der Wirtschaftsnationen nicht verpassen darf.

IHK-Präsident Markus Maier eröffnete den Abend mit einer eindringlichen Botschaft: „Wir müssen mehr wollen und es dann auch mit unserer täglichen Arbeit umsetzen.“ Im aktuellen IMD World Competitiveness Ranking sei Deutschland vom 15. auf den 24. Platz gerutscht und liege damit hinter China, Saudi-Arabien und Island. „Es ist ein alarmierendes Zeichen, dass die Investitionen ausländischer Unternehmen in unserem Land bereits im 7. Jahr in Folge gesunken sind.“
Aber es gab auch Positives zu berichten: Maier betonte die Innovationskraft der Region, die mit 16 Weltmarktführern und der forschungsstarken Hochschule Aalen ein industrielles Vorzeigegebiet darstellt. Hierzu gehört auch die Zukunftsoffensive der IHK, die Ostwürttemberg als Modellregion
für nachhaltige Transformation etablieren soll. Dabei gehe es nicht nur um technologische Innovationen, sondern auch um eine Kultur der Leistungsbereitschaft, die den Wohlstand
langfristig sichern soll. „Wir müssen wieder mehr Leistungsbereitschaft einfordern und gleichzeitig die Zusammenhänge zwischen Wohlstand und Leistungsbereitschaft klar artikulieren.“

Der Festredner des Abends, Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Präsident des Münchner ifo-Instituts und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Bundesfinanzministeriums, zeichnete in seinem spannenden Vortrag „Zeitenwende: Wirtschaftliche Lage und langfristige Perspektiven für Deutschland und Europa“ ein detailliertes Bild der wirtschaftlichen Lage Deutschlands. Mit umfangreichem Zahlenmaterial untermauerte er seine Analyse, dass die deutsche Wirtschaft
seit drei Jahren stagniert – eine Entwicklung, die seit dem Zweiten Weltkrieg beispiellos ist. Ein positives Signal sei jedoch, dass der IFO-Geschäftsklimaindex im Mai 2025 erneut leicht gestiegen sei. Für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft forderte er die Unternehmen auf, wieder mehr in neue Geschäftsmodelle zu investieren: „Sie können Start-ups produzieren – wie Brötchen. Aber Sie müssen es auch tun.“

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