RegioWIN 2030

Damit folgen dem gerade im Bau befindlichen Innovations- und Technologietransferzentrum PLUS (ITZ+) bereits die nächsten beiden Leuchttürme zur Stärkung von Mittelstand, Innovation und Interdisziplinarität. IHK-Hauptgeschäftsführer Max-Martin Deinhard zeigte sich bei der Bekanntgabe Mitte April entsprechend erfreut: „Das Transferzentrum für Digitalisierung, Analytics & Data Science in Ulm (DASU) und das Transferzentrum Industrielle Bioökonomie in Biberach (TIB) tragen zur Weiterentwicklung und damit erfolgreichen Zukunft unserer Wirtschaftsregion bei.“ 

Alle drei Zentren bieten eine Vielzahl von Anwendungsfeldern für jegliche Branchen. Neben vielen Akteuren sollen auch Öffentlichkeit und Gesellschaft eingebunden sein und teilhaben an Projekten, die dort entwickelt und vorangetrieben werden. Passend dazu berücksichtigen ITZ+, DASU und TIB in Forschungs- und Kooperationsprojekten nicht nur Disziplinen wie Mathematik und Informatik, sondern ebenfalls die richtungsweisenden Mega-Themen Biotechnologie, Bioökonomie, Energie und den Umgang mit Daten, welche Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen betreffen.

Das DASU dient dabei gerade der KMU-Industrie als zentrale Anlaufstelle bei allen datenwissenschaftlichen und analytischen Fragestellungen. Es erleichtert KMUs der Region den Zugang zu datenbasierter Wertschöpfung, beschleunigt Digitalisierungsprozesse und analysiert neue Geschäftsmodelle. Mit seiner anwendungsorientierten Ausrichtung wird es zum Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung. Zentrale Akteure des Projekts sind die IHK Ulm, die Stadt Ulm, die Universität und die Technische Hochschule Ulm. Durch Stifterbeiträge kann das Zentrum schon vor Förderbeginn (2022) seine Arbeit aufnehmen; etwa 17 Stellen werden dort entstehen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 9,5 Millionen Euro, von denen vier Millionen aus Eigenmitteln der IHK und aus Einnahmen aus dem Projektgeschäft kommen. 

Oberbürgermeister Gunter Czisch sieht die Ansiedlung des DASU als Meilenstein: „Mit diesem Transferzentrum bauen wir unseren Standortvorteil nicht nur in der Stadt Ulm, sondern weit in die grenzüberschreitende Region hinein weiter aus und unterstützen unsere ansässigen Unternehmen noch gezielter in sämtlichen Digitalisierungsfragen.“

Das TIB entsteht in örtlicher Nähe zum Biberacher ITZ Plus mit seinen Schwerpunkten Biotechnologie und Energie. Beim TIB steht die Industrielle Bioökonomie und damit Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft im Fokus – also die Überzeugung, dass aufgrund endender Rohstoffe eine Umwandlung des Wirtschaftssystems stattfinden muss, hin zu einer auf nachwachsenden Ressourcen basierenden, zirkularen Ökonomie. „Mit Ansätzen der Bioökonomie werden wir mit Rohstoffen zukünftig ganz anders umgehen können, wodurch sich wiederum Chancen für neue Technologien und Dienstleistungen ergeben“, so ITZ-Geschäftsführer Nikolaus Hertle. Er lässt keinen Zweifel daran, dass die Region für dieses Thema zur Modellregion wird: „Deutschland war weltweit das erste Land mit einer Bioökonomie-Strategie – und Baden-Württemberg und Bayern maßgebliche Treiber.“ 

Das TIB bietet ab Anfang 2024 Einstiegs- und Intensivberatung sowie Projektbegleitung für Unternehmen, modernste technische Ausrüstung für Prototypenbau und ein Scale-up-Labor zur Vorbereitung der industriellen Umsetzung neuer Produkte. Außerdem als absolute Neuheit ein Kompetenzzentrum für alle Bürger, um in der Gesellschaft eine Veränderungsbereitschaft hin zu nachhaltigen Produkten zu schaffen.  Das TIB soll regionalen Betrieben den Einstieg in die bio-ökonomische Produktion oder Dienstleistungen erleichtern. Die Gesamtkosten belaufen sich bis 2027 voraussichtlich auf etwa 13,8 Millionen Euro: Fünf Millionen kommen aus dem RegioWIN-Wettbewerb, 2,5 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt. Die Kooperation mit Unternehmen wird Einnahmen in Höhe von gut zwei Millionen Euro bringen, die beteiligten Partner kofinanzieren das Zentrum mit rund vier Millionen Euro. Die Förderphase läuft bis ins Jahr 2027, danach wird sich das Zentrum nach Einschätzung der IHK selbst tragen. cra

Illustrationen: IHK Ulm

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