TTC Neu-Ulm

Nachdem der Vereinsvorsitzende Florian Ebner und die Teammanagerin Nadine Berti innerhalb kurzer Zeit ein internationales Team zusammengestellt und der Öffentlichkeit vorgestellt hatten, begann kurz darauf bereits „der Ernst des Spieleralltags“. Das Team unter Trainer Chen Zhibin hatte sein erstes Spiel als Gast beim badischen ASV Grünwettersbach. Auch der Tabellensiebte des Vorjahres hofft auf einen Nichtabstiegsplatz und gewann am Ende die Partie.

Seine Heimpremiere hatte der Bundesliga-Neuling dann vor 350 Zuschauern in der ratiopharm arena gegen den Post SV Mühlhausen. Spitzenmann und „Kapitän“ Apolonia hatte die Gastgeber immerhin im Eröffnungseinzel in Führung gebracht. In vier engen Sätzen bezwang er den mehrfachen rumänischen Meister Ovidiu Ionescu, konnte daran aber im Spitzeneinzel gegen den österreichischen Routinier Daniel Habesohn nicht mehr mithalten. Der TTC Neu-Ulm unterlag nicht ganz unerwartet dem Post SV Mühlhausen mit 1:3. Trotz der deutlichen Niederlage wäre das Spiel vermutlich anders verlaufen, hätte der Brasilianer Gustavo Tsuboi im Schlüsselspiel gegen Nationalspieler Steffen Mengel seinen Matchball im Entscheidungssatz verwandeln können.

Fazit nach dem Start in der Bundesliga: „Die Moral stimmt, aber wir brauchen noch etwas Zeit“, so Trainer Chen Zhibin. „Die Mannschaft lernt noch und muss erst aufgebaut werden.“ Trotz der Enttäuschung über die Niederlage war er begeistert von der guten Resonanz der Zuschauer beim ersten Heimspiel. „Die Stimmung in der Halle war einfach toll“, freute sich der Trainer.

„Noch ist also einiges zu tun, auch wenn bereits viel Arbeit hinter uns liegt“, so Florian Ebner. „Es ist ein Projekt“, befand der Ulmer Medienmanager, „es wird sich zeigen, ob es trägt“, so seine Prognose. Zusammen mit Teamchefin Nadine Berti, diplomierte Sportwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Ökonomie, zeigte er sich am Vorstellungsabend vor 160 Gästen aber durchaus zuversichtlich. „Tischtennis scheint Menschen zu bewegen“, konstatierte Florian Ebner und TTC Managerin Nadine Berti begründete ihr Engagement mit den Worten: „Es ist unheimlich reizvoll, etwas komplett Neues aufzubauen.“ Die Stimmung am „Bayerischen Abend“, zu dem Ebner eingeladen hatte, war jedenfalls perfekt und das Team machte in Lederhosen eine gute Figur. Wenn auch noch etwas schüchtern bei ihrer Vorstellung, waren sie bei einem Demonstrationsspiel ganz in ihrem Element und zeigten ihr Können.

Zum Team des TTC Neu-Ulm gehören: 
Gustavo Tsuboi (Weltranglistenplatz 35), Tiago Apolonia (Platz 43), Abdel Kader-Salifou ((Platz 268), Viktor Brodd ((Platz 443) sowie mit Hao Shuai und Quinglei Cui, zwei Topspieler  aus China. Mit An Jae Hyong aus Südkorea gelang den Neu-Ulmer sogar eine Topverpflichtung, der bei der WM 2019 den dritten Platz belegte. Mit dem 17-jährigen Kay Stumper hat der TTC Neu-Ulm zudem ein vielversprechendes Nachwuchstalent gleich mehrere Jahre verpflichtet.  sba

Fotos: Ralf Grimminger, TTC Neu-Ulm