Kuschelzeit am Kamin

Ein Fachmann sollte bereits bei den Planungen mit einbezogen werden. Er berät zur gewünschten Heizleistung, beachtet im Vorfeld die gesetzlichen Vorschriften und weist unter anderem auf Sicherheitsabstände hin, bevor der Schornsteinfeger die Installation abnimmt. Doch vor dem Einbau steht zunächst die Frage: Kamin, Kachelofen oder Kaminofen?

Offene Kamine: sie verbreiten ihre Wärme über die Strahlung der Flammen, erkalten nach Erlöschen der Glut aber sehr schnell. Mit dem nachträglichen Einbau sogenannter Kaminkassetten erhöht sich die Belüftung und Wärmespeicherung und der Kamin gibt auch nach dem Erlöschen des Feuers noch Wärme ab. Bei diesen so genannten Heizkaminen verhindert eine Glasscheibe vor der Öffnung Zugluft und Funkenflug und sorgt für ruhigere Verbrennung. Eine Alternative vor allem in der Stadt sind Gaskamine. Die Vorratshaltung von Brennmaterial und die Beseitigung von Asche entfallen, und auch wenn die Scheite nicht knistern, ist der Anblick züngelnder Flammen Entspannung pur.   

Kachelöfen: Der mit dem dicken Kachelmantel eingepackte Feuerraum braucht zwar zwei bis vier Stunden zum Aufheizen, dafür speichert er die Wärme aber bis zu 24 Stunden. Die angenehme Strahlungswärme der Kacheln sorgt auch in großen Räumen für behagliche Temperaturen. Feuerfeste Türen ermöglichen es, die Flammen auch unbeaufsichtigt brennen zu lassen. Die Warmluft-Ofen-Variante leitet die heiße Luft über Kanäle auch in andere Räume und kann so das gesamte Haus oder die Wohnung beheizen. Da Kachelöfen bereits beim Hausbau mit geplant wurden, sind sie wie viele Häuser inzwischen in die Jahre gekommen. „Tauscheinsätze sind die perfekte Lösung, um alte Öfen mit zeitgemäßer Technik auszurüsten“. Matthias Scheffold, Kachelofenbauer und Inhaber vom gleichnamigen Fachgeschäft in Baustetten bei Laupheim, verweist auf den um 30 Prozent höheren Wirkungsgrad, weniger Holzbedarf und eine deutlich saubere Verbrennung. „Wer bisher die typische, voll verkachelte Variante hatte, kann mit den Tauscheinsätzen einen Einsatz mit mehr oder weniger großer Scheibe wählen und hat damit auch bei einem Kachel-
ofen den Blick auf das Feuer.“  

Kaminöfen sind die kostengünstigsten Öfen und können problemlos nachgerüstet werden. Mit der kuscheligen Heiz-
lösung lassen sich bis zu 50 Prozent der Heizkosten sparen, denn während der Übergangsjahreszeit reicht die Wärmeerzeugung eines Kamin- oder Kachelofens vollständig aus.

Hochwertige Kaminöfen vom Fachgeschäft sind teilweise im Dauerbetrieb geprüft. Matthias Scheffold: „Sie bekommen keinen Handschuh dazu, denn die Griffe sind bestens isoliert und werden nicht heiß. Außerdem können einzelne Teile problemlos ausgetauscht werden.“ Die Technik verbirgt sich im Inneren des Ofens und bei der Wahl der Verkleidung sind fast keine Grenzen gesetzt. Steinplatten speichern die Wärme besser als Metall, weshalb bei den puristisch anmutenden Stahlkaminöfen die Wärmespeicherung hinter der Verkleidung liegt. Die Heizleistung ist davon unabhängig und daher gilt: erlaubt ist was gefällt.

Absoluter Luxus für die einen, Tradition für die Anderen, sind Küchenherde. Zwar nicht neu, aber absolut angesagt. Mit Holzfeuer zu kochen und zu backen, hat nostalgisches Flair und selbstgebackenes Brot oder Pizza aus dem Holzbackofen schmeckt unnachahmlich gut. Küchenherde lassen sich problemlos in fast jede Küche integrieren und können zusätzlich warmes Wasser bereitstellen. „Das ist allerdings nicht der Grund, sich einen Küchenherd zuzulegen. Der Spaß an der ursprünglichen Art der Zubereitung steht ganz klar im Vordergrund“, so Matthias Scheffold.

Mit ausreichend Raum in der (Loft-) Wohnung oder dem Ferienhaus, kann man sich auch für einen exklusiven Gussofen entscheiden. Diese Designöfen mit Tradition sind der absolute Hingucker – als rustikale Ergänzung in entsprechender Umgebung oder als spannender Kontrast in einem puristisch gestalteten Wohnraum.

Für die notwendige Lagerung von Holz ist ein gut durchlüfteter und vor Regen geschützter Stauraum ideal. Zwei Jahre gelagertes Holz hat nur noch wenig Grundfeuchte und brennt daher besonders gut. Weichhölzer wie Fichte und Kiefer knistern durch ihren hohen Harzanteil besonders romantisch, eignen sich aber durch ihre geringere Heizleistung weniger gut als Harthölzer wie Buche und Eiche. Unabhängig von der Holzart gilt: verbrannt wird trockenes Holz mit viel Luftzufuhr. Zum Anheizen eignen sich biologische Anzünder. Brennt das Feuer, wird es gemütlich und mit einem Glas Tee oder Rotwein in der Hand den Flammen zuzuschauen, die Gedanken wandern zu lassen oder gute Gespräche zu führen, lässt auch Wintermuffel die kalte Jahreszeit genießen.  sba

Fotos: Scheffold

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