Mercedes-Benz Vertriebsdirektorin Eva Wiese

TOP: Wie war Ihr bisheriger Werdegang in der Daimler AG?
Eva Wiese: Ich habe im Jahr 2001 meine Tätigkeit bei der Daimler AG als Trainee in der internationalen Nachwuchsgruppe begonnen und war in den folgenden 18 Jahren in mehreren Abteilungen im In- und Ausland tätig, zum Beispiel in Singapur und in den USA. In Deutschland war ich unter anderem Vorstandsassistentin des früheren Leiters Mercedes-Benz PKW, Prof. Jürgen Hubbert, und Pressesprecherin für Technologiethemen. Von 2016 bis Anfang 2019 leitete ich das Marketing und Produktmanagement bei Mercedes-AMG.

TOP: Was reizt Sie besonders an der Position der Vertriebsdirektorin PKW und Vans Württemberg?
Eva Wiese: Nach verschiedenen anderen Funktionen im Daimler Konzern, in denen ich nach und nach die gesamte Wertschöpfungskette kennengelernt habe, bin ich jetzt im Vertrieb angekommen. Die Leitung einer Niederlassung war schon lange mein Wunsch. Mit der Leitung des Niederlassungsverbunds Württemberg habe ich jetzt meinen Traumjob gefunden. Die Kundennähe und die Vielseitigkeit meiner Aufgabe machen mir jeden Tag Freude.

TOP: Wie oft sind Sie in der Niederlassung in Neu-Ulm und welche Bedeutung hat die Region Ulm/Neu-Ulm innerhalb Ihres gesamten Vertriebsgebiets?
Eva Wiese: Mein Hauptarbeitsplatz ist in Stuttgart, aber dennoch bin ich regelmäßig in der Niederlassung Ulm/Neu-Ulm. Die Region Ulm ist geprägt von einem gesunden Mittelstand und ist wirtschaftlich sehr stark. Zwar leiden wir derzeit etwas unter der Baustellensituation in der Europastraße und der damit schwierigen Erreichbarkeit der Niederlassung, aber meine Mannschaft macht das Beste daraus und erzielt ein sehr erfreuliches Geschäftsergebnis.

TOP: Ihr Vorgänger, Manfred Hommel, ist ein großer Oldtimerfan. Teilen Sie diese Leidenschaft?
Eva Wiese: Die Faszination Oldtimer verstehe ich voll und ganz, allerdings bin ich eher ein Fan neuerer Autos. Ich liebe neue, innovative Technik, wie zum Beispiel neue Assistenzsysteme, Neuerungen bei der Navigation oder Komfortfeatures, wie beispielsweise den fahrdynamischen Multikontursitz mit verbessertem Seitenhalt. Und natürlich begeistern mich neue Funktionen beim teilautonomen Fahren. Das ist insbesondere bei dichtem Verkehr sinnvoll, weil es entspannt und dazu beiträgt, Auffahrunfälle zu verhindern.

TOP: Welche technischen Neuerungen im PKW Segment werden in den kommenden 2-3 Jahren auf den Markt kommen?
Eva Wiese: Das Handy und das Auto wachsen immer mehr zusammen. Die meisten auf dem Handy installierten Apps können über Apple CarPlay bzw. Android Auto auch auf dem Navigationsbildschirm des Autos genutzt werden. Darüber hinaus wird es bahnbrechende Entwicklungen wie das autonome Valetparking geben, das eine effizientere Nutzung des Parkraums bedeutet und außerdem Rempler beim Ein- oder Ausparken vermeidet. Auch die herstellerübergreifende Car–to-Car-Kommunikation wird eine enorme Weiterentwicklung erfahren. Hierbei informieren sich Fahrzeuge gegenseitig beispielsweise über kritische Aspekte der Fahrbahnbeschaffenheit wie Glatteis oder über Hindernisse auf der Fahrbahn.

TOP: In welche Richtung entwickelt sich die Antriebstechnologie?
Eva Wiese: Was die Motorentechnik betrifft, leben wir in einer unheimlich spannenden Zeit. In der nahen Zukunft wird es unter anderem eine weitere Verbesserung der Hybridreichweite geben.
Außerdem hat Mercedes-Benz mit dem vor kurzem vorgestellten EQC jetzt in dem nach wie vor sehr beliebten Segment der SUVs ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug im Angebot. Weitere rein elektrisch fahrende Modelle werden zeitnah folgen, so dass das Angebot kontinuierlich nach oben und nach unten erweitert wird. Dennoch wird es auch auf längere Sicht einen Antriebsmix aus Verbrennungsmotoren und elektrisch angetriebenen Autos geben, denn die Kundenbedürfnisse sind unterschiedlich. Für Vielfahrer sind unsere modernen Diesel nach wie vor die beste Wahl.

TOP: Vielen Dank für das interessante Gespräch.

Foto: Daimler AG