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Der gerne als Autopapst betitelte gebürtige Karlsruher, der seit 2008 den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft an der Uni Duisburg-Essen innehat, sprach dabei Mitte April im Foyer am Zeppelinring vor vielen interessierten Zuhörern über Entwicklungen und Trends.

„Dieselgate verändert die Automobilindustrie schneller als gedacht, und das nach einer Zeit der angeblich heilen Welt.“ Eines der drei großen Probleme, mit denen Autobauer heute zu kämpfen hätten, sei die vorgegebene Reduktion von Kohlenstoffdioxid und Stickoxid. „Die Industrie liefert traumhafte Werte, aber leider nur unter idealen und realitätsfernen Testbedingungen“, so der Professor. Zweite Schwierigkeit sei das
drohende Fahrverbot auch für neueste Diesel-Fahrzeuge, das den Diesel „mit unsinnigen Argumenten“ kaputt mache und die CO2-Emissionen in die Höhe treibe. Als Problem Nummer drei nannte Dudenhöffer die Dominanz Chinas, das durch seine Marktmacht die Regeln bestimme.

Als radikale Innovation und die Antwort auf die Frage, wohin die Autoindustrie steuert, gab Dudenhöffer den Zuhörern einen Einblick in die Welt von Tesla. „Sehr gute Autos, eine durchdachte und digitale Technologie, ein völlig neues Betriebssystem sowie der Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur mit Elektro-Ladesäulen sprechen für sich.“ Gemeinsam mit Panasonic habe Tesla eine Batterieproduktion aufgebaut, und auf diesem Feld tummelten sich neben den Amerikanern auch Chinesen. „Die Batterie ist das Produkt mit der größten Wertschöpfung in diesem Prozess – und kein Europäer ist dabei. Auch in Sachen des automatisierten Fahrens ist die europäische Industrie nicht an Bord!“

Mit Blick auf erfolgreiche Anbieter von Übernachtungen und Waren wie Airbnb und Amazon, die ohne eigenen Bestand an Hotels oder Geschäften Milliarden umsetzten, zeichnete Dudenhöffer für die Autoindustrie eine Zukunft auf, die sich deutlich weniger um Produktion und Verkauf von Motoren und Autos drehen wird. „Heute haben wir ein eigenes Auto und nutzen Car-Sharing-Dienste. Morgen gibt es noch mehr Sharing und weniger Eigentum. Übermorgen werden wir uns einem Netz autonom fahrender Autos bedienen, und fast kein eigenes Auto mehr brauchen. Auf diese Entwicklung müssen die Autobauer mit klugen Ideen reagieren.“

Den Gedanken der Digitalisierung griff auch der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Martin Bücher in seinen Schlussworten auf: „Auch unsere Leistungen müssen durch digitale Dienste jederzeit und überall verfügbar sein. Trotzdem möchten wir den Menschen im Fokus behalten, die Sicherheit seiner Daten gewährleisten und durch eine persönliche Begleitung und fundierte Beratung Mehrwerte schaffen.“

Einen musikalischen Mehrwert schufen an diesem Abend unbestritten und erneut die Musiker des Sparkassen-Blasorchesters. Unter Leitung von Josef Ege erfüllten die Bläser das Foyer von der Treppe aus mit „One moment in time“ und anderen bekannten Melodien. Die vielen hundert Gäste blieben, so schien es, an diesem Abend und passend zum Thema mobil – und bewegten sich beim anschließenden Steh-Empfang locker plaudernd umher. Gute Gespräche garantiert. sch

Fotos: Kreissparkasse Biberach

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