Digitalisierung in Ulm

Zehn Firmenchefs und Entscheider berichteten in zehnminütigen praxisorientierten Kurzvorträgen über ihre Erfahrungen mit der Umsetzung digitaler Prozesse. Das neue Format gewährleiste einen Einblick in unterschiedliche Branchen, verschiedene Herangehensweisen und die bisher erzielten Fortschritte. „Die Reihe wird fortgesetzt und soll durch reale Beispiele aufzeigen, motivieren und animieren, den Digitalen Wandel aktiv mitzugestalten“, so Heribert Fritz, Vorsitzender der Ulmer Digitalinitiative.

Referenten der ersten Veranstaltung waren Thomas Herrmann (ZwickRoell AG), Otto Sälzle (IHK Ulm), Harald Seifert (Seifert Logistics Group), Ralph Ehmann (IWL AG), Markus Kress (Gloria Haus- und Gartengeräte GmbH) Gerhard Kaminski (Schwenk Zement KG), Dr. Stefan Bill (Sparkasse Ulm), Oberbürgermeister Gunter Czisch (Stadt Ulm). Professor Dr. Frank Kargl, früherer Dekan Informatik der Universität Ulm, beendete die Reihe der Impulsvorträge mit einer Standortbestimmung. Sein Thema: „Wo stehen wir aktuell bei der digitalen Transformation unserer Gesellschaft und wie geht es weiter?“ war ein Exkurs in eine Entwicklung, deren Auswirkungen derzeit weder absehbar noch einschätzbar sind. Fest steht nur, dass der Prozess der Digitalisierung schon vor Jahren begonnen hat und Gesellschaft und Arbeitswelt grundlegend verändern wird.

Das war auch der Tenor weiterer Veranstaltungen zum Thema Digitalisierung. Was sich unterscheidet, sind die unterschiedlichen Perspektiven auf das
Thema.

Allzu menschlich!
So war es bei „Allzu menschlich“, einer Reihe, zu der die Firma Artiso in die Sparkasse Neue Mitte eingeladen hatte, der ethisch-philosophische Aspekt, der von Keyspeaker Prof. Dr. Klaus-Jürgen Grün gut nachvollziehbar erläutert wurde. Sein Fazit vorweg: Die Angst vor der digitalen Zukunft ist unbegründet. Voraussetzung dafür ist es, sich selbst als Wesen Mensch zu kennen und richtig einzuschätzen. Menschen haben eine Lebensgeschichte, Computer und Künstliche Intelligenz nicht. Damit verfügen wir über einmalige Fähigkeiten, die uns unter anderem prädestinieren, die Arbeit der Zukunft neu zu definieren und eine Arbeit zu entwickeln, die zu der Welt passt, in der wir künftig leben werden.

Frauenwirtschaftstag 2018
Einen speziellen Aspekt der Digitalisierung thematisierte auch Dr. Alexandra Wagner als Gastrednerin beim Frauenwirtschaftstag Mitte Oktober. Die Geschäftsführerin vom Forschungsteam Internationaler Arbeitsmarkt (FIA) stellte vor allem die Chancen der Digitalisierung aus der Sicht von Frauen dar: Homeoffice erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, und die sozialen Fähigkeiten von Frauen werden in den entsprechenden Branchen verstärkt nachgefragt.

Demgegenüber stehen Fakten wie beispielsweise die Erhöhung der Beschäftigungsdynamik ohne klar erkennbare Ausrichtung, dass Frauen in MINT Berufen weniger vertreten sind und weniger Gestaltungsmöglichkeiten in Sachen Digitalisierung haben. Grundsätzlich, so die Referentin, gehe es um die Verbindung von menschlicher Reflexionsfähigkeit und maschineller Präzision und Geschwindigkeit, um so Prozesse zu optimieren. Voraussetzung dafür ist jedoch eine partizipative Unternehmenskultur, eine innovationsfähige Umgebung und eine weitgehende Beteiligung an den Veränderungsprozessen. Grundsätzliche Rahmenbedingungen, die geschlechter unabhängig für die Gestaltung der Digitalisierung gelten. Auch wenn die Digitalisierung weiblich ist… sba

Fotos: DUCKEK, Ralf Grimminger

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